08 Jul
Sportfasten Tagebuch von Nathalie Nathalie, 22 Jahre und aktive Radsportlerin Abbautag 1, Dienstag Mit Mühe und Not habe ich heute Morgen die Augen aufbekommen. Ich kam erst gegen 0 Uhr [...]

Sportfasten Tagebuch von Nathalie

Nathalie, 22 Jahre und aktive Radsportlerin

Abbautag 1, Dienstag
Sportfasten Tagebuch

Mit Mühe und Not habe ich heute Morgen die Augen aufbekommen. Ich kam erst gegen 0 Uhr vom Flughafen heim, weil ich in Schottland die Tage zuvor ein Cross Country Rennen gefahren bin und der Rückflug so spät war. Der heutige Tag hat sich jedoch einfach angeboten weil ich die ganze Woche Urlaub habe, und mich so besser selbst bemitleiden kann, wenn es nix mehr zu essen gibt. Zum Frühstück gibt es zwei Stücke Obst, ein Glas Fruchtsaft und Kaffee. Schwarz, uah. Ich glaube ich habe seit Monaten keinen schwarzen Kaffee mehr getrunken. Er passt zu meiner Stimmung. Zusätzlich löse ich mir das Metabolic Switch in 500 ml Wasser auf und nehme die beigefügten Nahrungsergänzungsmittel. Da täglich lediglich 30 Minuten Sport auf dem Plan stehen, und das im Gegensatz zu meinem gewohnten Training grade mal das Warm- up wäre, radle ich mit einer HF von um die 146 relativ entspannt durch die Gegend. Zum Mittagessen folgt dann Salat und hinterher Pistazien. Normalerweise würde ich jetzt noch einen Cappuchino oder eventuell einen Joghurt mit Obst dastehen haben. Hmpf, es sind ja nur noch 9,75 Tage. Nachmittags gehen wir in den Obi aber meine Konzentration ist gleich null. Das typische 14 Uhr Loch eben. Erst gegen 20 Uhr komme ich dazu, meinen Brokkoli mit Reis zu essen. Überraschenderweise ist mein Appetit nicht mal so besonders.

Abbautag 2, Mittwoch

Heute gab es erneut zwei Stücke Obst plus ein Glas Saft. Sportfasten Tagebuch 2Den Kaffee hab ich gleich mal komplett weggelassen, er schmeckt mir heute irgendwie nicht. Mittags steht wieder Gemüse mit Reis auf dem Plan. So schlecht ist es gar nicht, muss ich sagen. Auch ohne Soße oder sonst was. Kann natürlich auch am Hunger liegen, der sich langsam einschleicht. Nachmittags bin ich zum Laufen verabredet. Etwas erschöpft bin ich schon, das merke ich, aber das Geplappere meiner Freundin lenkt mich ab. Nur ein wenig kritisch beäugt sie das, was ich momentan mache. „Das kann doch nicht gesund sein, so ohne essen“, sind ihre Worte. Aber mal ehrlich…, es sind lediglich 3!!! Reine Fastentage. Man könnte meinen, der Körper verhungert in dieser Zeit. Wenn ich mich mal so im Spiegel ankucke, könnte von meinen Reserven wahrscheinlich mein ganzes Dorf die Tage überstehen. Spaß;) aber ihr wisst was ich meine. Heutzutage ist man so aufs Essen fixiert, dass man viel zu oft wirklichen Hunger von Appetit unterscheiden kann. Da nehme ich mich nicht raus, und ich denke, das Sportfasten kann dabei auch unterstützend wirken, wieder auf die Signale des eigenen Körpers zu achten und zu reagieren. Zum Abendessen gibt es heute nur eine selbstgekochte klare Gemüsesuppe. Da mein Appetit aber wie schon gestern Abend eher gering ist, reicht es vollkommen.

Abbautag 3, Donnerstag

SaftHeute ist der erste Tag ohne feste Nahrung. Gleich nach dem Aufstehen setze ich mich die 30 Minuten aufs Rad, aber mein Puls bleibt heute im Keller. Ich kann ihn nur mit größter Mühe in den notwendigen Pulsbereich treiben. Euphorisch bin ich heute Morgen übrigens auf die Waage gestiegen; es hat sich NIX getan, nix nada. Dementsprechend zickig bin ich heute auch zu jedem, der mir in die Quere kommt, denn ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass der Nahrungsverzicht mir leicht fällt. Peter riet mir daraufhin, die Waage vorerst in der Ecke stehen zu lassen. Liebend gerne! Zum Frühstück und Mittagessen gibt es jeweils zwei Gläser Fruchtsaft, abends drei Gläser Tomatensaft. Seit ich ein Kind war, kann ich Tomatensaft eigentlich nicht sonderlich leiden. Als ich ihn heute probiert habe, schmeckte er komischerweise besser wie erwartet. Meine Geschmacksnerven haben sich scheinbar durch den Nahrungsentzug schon etwas sensibilisiert. Während meine Freunde essen gehen, bleibe ich leicht frierend zuhause auf dem Sofa. Erstens bin ich nicht masochistisch veranlagt, als dass ich da jetzt gerne mitginge, um Ihnen beim Essen zuzuschauen, und zweitens bin ich total müde.

Fastentag 1, Freitag

Der offizielle erste Fastentag. Leicht zu kapieren, was es heute gibt. GetränkNämlich nix. Naja nicht ganz, jeweils ein Glas Fruchtsaft morgens mittags unf abends. Ich weiß gar nicht wohin mit meiner ganzen Zeit, wenn das „Essen“ so schnell beendet ist. Seit langer Zeit mal wieder, leihe ich mir Bücher aus, setze mich einfach nur in die Sonne und lese. Erwartete Konzentrationsschwierigkeiten oder Kopfschmerzen bleiben komplett aus. Ich glaube ich war schon lange nicht mehr so entspannt. Abends gehe ich auf einen Polterabend einer Freundin, was ne wirkliche Belastungsprobe für mich wird. Dachte ich zumindest. Als ich dann da stand, mit meinem Wasser, um mich herum wird gegessen und getrunken, war es nur halb so wild. Ich hatte wirklich keinen Appetit, und es war ganz witzig, zu bemerken, wie schräge Blicke zwischen meinem Wasserglas und meinem Bauch hin und herwanderten. NEIN, da ist nix im Anmarsch meine Lieben!

Fastentag 2, Samstag

BikeHeute ist Tag 5/10 und mir geht es echt gut. Ich habe mich an den niedrigen Zufuhr von Kalorien und Kohlenhydraten gewöhnt, ich habe super geschlafen und das Mittagstief existiert mittlerweile nur noch in meiner Erinnerung. Am Laptop sitzend verfolge ich das momentan laufende Sella Ronda Hero, wo gleichzeitig die MTB Marathon WM stattfindet und meine beste Freundin am Start steht. Etwas wehmütig bin ich schon, da ich mir das letztes Jahr eigentlich auch vorgenommen hatte. Aber wenn der Körper nicht will, will er eben nicht.

Fastentag 3, Sonntag

Der letzte Fastentag ist angebrochen und mir geht’s wie gestern, vielleicht sogar noch einen Tick besser. Nathalie-läuftDie letzten Tage war meine Stimmung je nachdem etwas im Keller, grade Nachmittags. Aber heute; keine Spur mehr davon. Das Laufen auf das ich mittlerweile pulsbedingt umgestiegen bin, ist einfach toll. Mein Ruhepuls war heute Morgen bei grade mal um die 45 S/min was ich seit 2013 nicht mehr auf meiner Uhr zu sehen bekam. Klar, meine Hosen sitzen mittlerweile auch lockerer, aber wirklich zeigen wird es dann doch erst der Leistungstest und die Körperfettmessung am Ende des Sportfastens.

Aufbautag 1, Montag

SalatDa ich heute wieder arbeiten musste, war Foodprep angesagt. UNGLAUBLICH aufwendig sag ich euch. Scherz, zum Frühstück gab es Obst, mittags Salat und abends Brokkoli mit Pute. Ich habe nicht mal die ganze Portion gepackt, so ist mein Körper mittlerweile an geringere Mengen gewöhnt. Der Sport fiel mir heute morgen dementsprechend leicht, mit Aussicht auf was richtiges zu essen.
Übrigens bin ich dann doch mal auf die Waage gestanden… -3,5 kg hat sie angezeigt. Na also.

Aufbautag 2, Dienstag

Morgens um 6 stehe ich leicht verpennt aber motiviert in meinen Laufschuhen,bereit zum Sport machen. WaldlaufVielleicht sollte ich nur das nächste Mal vermeiden, in der Morgendämmerung im Wald laufen zu gehen, wenn die Wildschweine Junge haben. Dafür war die heutige Sprinteinheit wirklich effektiv;)! Zum Mittagessen folgte wie die letzten Tage Salat. Ich weiß nicht, aber die letzten Tage war ich unglaublich nachdenklich, was den Leistungssport angeht. Wieviel Zeit und Energie man aufopfert, um einigermaßen vorne mitzufahren, wie oft ich schon geflogen bin, zerschrammte Knie oder Hoffnungen auf eine gute Platzierung, die dann doch nicht so hinhaute. Aber wenn ich alles so von außen betrachte, würde ich es immer wieder tun. Ich bin einfach ein Mensch, der sich gerne mit anderen misst, und das Sportfasten hierbei unterstützt mich zusätzlich darin, meinem Traum, einmal vorne mitzufahren, näher zu kommen. Und zusätzlich hat es mein Selbstvertrauen enorm dadurch gestärkt, dass ich es durchgehalten habe, denn Essen und Ich, dass war schon immer eine Hassliebe. Ich esse einfach gerne, und war noch nie ein Mensch, der essen konnte ohne zuzunehmen und mein Stoffwechsel ist jetzt auch nicht grade der Knaller. Aber durch solche Fastentage lernt man einfach wieder, bewusster darauf zu achten, was und wieviel man isst, ob man Appetit oder Hunger hat, und was der Körper grade wirklich braucht.

Aufbautag 3, Mittwoch

QuarkfrühstückDas Frühstück sah heute eigentlich aus, wie es bei mir auch vor dem Sportfasten aussah. Magerquark mit Obst, ein Ei, Kaffee (mittlerweile sogar ohne Milch;) ). Und es ist mehr als ausreichend. Davor hätte ich wahrscheinlich eher gesagt, okay, war ganz nett, aber was gibt’s denn jetzt WIRKLICH zum Frühstück? Mittags gibt es erneut Salat, aber durch die Hitze, die momentan herrscht, ist mein Appetit gleich null, trotz der anstrengenden Arbeit auf Station. Abends lege ich das angedachte Pfannengemüse auf den Grill, und liege in der Sonne. Das Radfahren habe ich heute auf Spätabends verschoben, es wird zwar nicht wirklich kühler aber es ist auszuhalten. Trotzdem bin ich froh, wenn mein Training wieder auf meine normalen Umfänge umgestellt wird, denn ich hab das Gefühl definitiv zu viel Energie zu haben.

Aufbautag 4, Donnerstag

Letzter Tag heute des Sportfastenprogramms und ich bin einfach glücklich. Frühstück Mittag und Abendessen ist identisch mit dem gestrigen Tag. Nach der Arbeit geht es erst an den See und dann aufs Rad. Das Wetter macht mich zwar etwas schlapp aber ich bin trotzdem motiviert. Die Waage hat heute morgen fast minus 6 kg angezeigt, und dass obwohl es ja schon wieder zu essen gibt, mein Taillenumfang liegt bei minus 11 cm. Ich werde das auf jeden Fall beibehalten, mit eine Mahlzeit pro Tag ohne Kohlenhydrate, aber dennoch bin ich froh, wieder normal essen zu können, denn meine Stimmung war in manchen Momenten wirklich unerträglich. Jetzt bin ich lediglich gespannt auf das Ergebnis der Leistungsdiagnstostik, um dann kommende Woche meinen ersten Wettkampf nach dem Sportfasten zu bestreiten , der hoffentlich gut ausfällt.

Als Fazit kann ich nur sagen: Ja es war unglaublich hart, ja ich habe gelitten und ja ich würde es wieder durchziehen, denn es hat mir einiges über mich als Person und im Bezug auf das Essen gelehrt, und mit Peter als Coach an der Seite ist es einfach unglaublich leicht durchzuführen und dranzubleiben. Es lohnt sich!

Ergebnisse
  • Körperfett – 3,3 % (2,4 kg)
  • Gewicht – 3,2 kg
  • Bauchumfang – 9 cm
  • Wattleistung bei 4 mmol + 5 Watt
  • Herzfrequenz bei 4 mmol – 9 Schläge / Minute
  • Bei der Leistungsdiagnostik 1 Minute der nächsten Wattstufe angefahren

Der Re-Test wurde 1 Woche nach dem Sportfasten gemacht. Der Körper benötigt etwas Zeit um die Leistungsfähigkeit wieder zu erlangen. Der größere Gewichtsverlust während dem Sportfasten liegt natürlich daran, dass Magen und Darm so gut wie leer sind.

 

Für weitere Info´s zum Sportfasten, schreib einfach eine Mail oder rufe unter der Tel: 06021/4579089 an.

In unserem Newsbereich findest Du viele interessante Berichte rund um das Thema Sport, Ausdauer und Leistung. Und auch interne Nachrichten und Angebote werden hier veröffentlicht. Viel Spaß!