ASCHAFFENBURG/EICHENBÜHL. Was waren das noch für Zeiten, als ich jung, schlank und sportlich war. Viele Jahre und noch viel mehr Bratwürste, Döner und Burger später, bin ich 31 Jahre alt, Couch-Sportler und 100 Kilo schwer. Höchste Zeit, dass etwas passiert. Bei PeKaFIT in Aschaffenburg traute ich mich an ein Experiment, das mich körperlich voll beanspruchte und auf den Weg in ein gesundes Leben bringen sollte. Poppe probiert’s – Sportfasten.
Bericht auf MAIN.TV (20.11.2013)
Der 1. Check: Einen Tag vor dem eigentlichen Start geht es zu PeKaFit in der Aschaffenburger Stengerstraße. Chef Peter Kartmann kümmert sich persönlich um mich, berät mich über das Fastenprogramm und erklärt alles sehr anschaulich. Bei einem Leistungstest werden meine Trainingsbereiche festgelegt und der Ist-Stand ermittelt, die Körperfettmessung ergibt erschreckende 30 Prozent bei 100 Kilogramm.
Tag 1: Obst, Salat und Gemüse sind zwar ungewohnt, aber lecker. Dank Nahrungsergänzungen bin ich total satt. Meine 30 Laufminuten im niedrigen Pulsbereich sind da schon eher ein Problem.
Tag 2: Das Essen wird weniger. Neben Wasser und Tee wird schwarzer Kaffee mein bester Freund. Trotz schwerer Beine ging der Sport etwas leichter. Die klare Brühe am Abend ist das letzte Essen für vier Tage!
Tag 3: Der erste Tag ganz ohne Essen. Hunger? Keine Spur! 50 Stunden ohne Fleisch hatte ich zuletzt wohl auch als Säugling. Der Tomatensaft am Abend schmeckt so gut, dass ich ein Bad darin nehmen möchte. Ans Laufen habe ich mich langsam auch gewöhnt.
Tag 4: Ich muss gestehen, zwei Tage ohne Nahrung sind nicht leicht. Ich bin müde, lustlos und kurz davor, meinem Sohn den Brei wegzuessen. Auch das Laufen fällt heute schwer. Beim Viktoria-Spiel am Schönbusch möchte ich den Zuschauern die Bratwurst klauen!
Tag 5: 70 Stunden ohne Nahrung und auch ohne die geliebte Cola. Beim Joggen am Sonntagvormittag zieht mir überall der Duft von Braten in die Nase. Ich verschlafe fast den ganzen Tag und träume vom Frühstück in zwei Tagen!
Tag 6: Ich brauche eine Motivation und stelle mich auf die Waage. 4 Kilo sind schon weg, der Apfel zum Frühstück rückt auch immer näher und das Joggen geht ohne Probleme.
Verrückt, dass ich quasi kein Verlangen nach Essen verspüre. Ich lerne immer mehr den Unterschied zwischen Hunger und Appetit!
Tag 7: Mein Apfel zum Frühstück gleicht einem Festmahl. Am Mittag darf ich sogar schon wieder Salat und am Abend Gemüse mit Fleisch essen. Mein Magen geht steil, ich weniger. Der Sport ist heute erstmals freiwillig und ich lasse ihn nach langer Überlegung ausfallen.
Tag 8: Magerquark und ich – das wird auch keine dicke Freundschaft mehr. Das ist aber schon mein schwerster Kampf. Dafür fange ich an, Gemüse zu mögen. Mein Körper kommt langsam wieder in die Spur.
Tag 9: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung. Joggen im Regen ist auch mal was anderes. Ich stelle fest: Keine Zeit für Sport zu haben, ist ein faule Ausrede, die ich jahrelang im Dauergebrauch hatte.
Tag 10: Spinat mit Ei ist eines meiner neuen Lieblingsgerichte – ich wiederhole: Spinat! Das Essen auf meinem Ernährungsplan ist so reichhaltig, dass ich es fast nicht schaffe. Ein letzter Lauf, dann ist es geschafft.
Der 2. Check: Eine Woche nach dem letzten Fasttag steht der zweite Check an. Das Ergebnis übertrifft meine Erwartungen. 5,6 Kilo weniger, fast alles Körperfett. Mein BMI ist raus aus dem völlig ungesunden Bereich und mein Bauchumfang hat sich um unglaubliche acht Zentimeter verringert. Ich ziehe stolz meine Jeans an, die mir sehr lange nicht mehr gepasst hatte. Die tollsten Effekte des Sportfastens sind aber langfristiger Art: 1. Hat mein Körper sich durch das Programm von Kohlehydrat- auf Fettverbrennung umgestellt und kann so viel leichter den Speck auf den Rippen loswerden. 2. Mein Bewusstsein in Sachen Sport und Ernährung hat sich radikal geändert. Ich achte viel mehr auf Ernährung, treibe regelmäßig Sport und habe auch noch Spaß daran. Drei Wochen nach dem Sportfasten habe ich sogar noch mal drei Kilo abgespeckt und will weiter dran bleiben. Für alle, die ihrem Körper etwas Gutes tun wollen, kann ich das Sportfasten nur empfehlen – wenn man auch bereit ist, langfristig etwas zu ändern!
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